KI macht heute möglich, was früher undenkbar war: Eine einzelne Person kann Prototypen in Stunden statt Wochen bauen, komplexe Systeme explorieren, Ideen direkt umsetzen. Diese Möglichkeit steht allen zur Verfügung – und genau das verändert alles. Wer sie nutzt, wird zum Force Multiplier. Wer zögert, bleibt beim Tinkering hängen.
High Agency – selbstständig Chancen erkennen und ohne Erlaubnis handeln – wird zur entscheidenden Kompetenz. Nicht weil es neu wäre, sondern weil KI es exponentiell verstärkt. Entwickler:innen mit High Agency warten nicht auf Tickets, sie identifizieren Probleme. Sie fragen nicht nach Fortbildung, sie eignen sich Fähigkeiten an. Sie orchestrieren KI-Agenten und gehen souverän mit Nicht-Determinismus um. Was früher „überdurchschnittlich engagiert" hieß, ist jetzt Mindestmaß.
Für Entwicklungsabteilungen heißt das: Die klassische Aufgabenverteilung von oben funktioniert nicht mehr. Teams mit hoher Agency experimentieren schneller, scheitern früher, finden kreativere Lösungen. Sie nutzen KI als Hebel, nicht als Bedrohung. Das fordert neue Führungsansätze, flachere Hierarchien, eine Kultur, die Initiative belohnt statt bestraft. Niemand hat mehr Zeit, uns zu sagen, was wir tun sollen. Wer proaktiv ist, gewinnt Handlungsspielräume. Wer passiv bleibt, wird überholt – denn Stillstand ist Rückschritt, wenn alle anderen beschleunigen.